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Sprachen im Kontakt | Language in Contact
Gestern – Heute – Morgen

Graduiertenschule Sprache & Literatur München – Klasse für Sprache
LIPP-Symposium.  21. – 23. Juni 2017

 

Interaktion zwischen Menschen ist eine Grundvoraussetzung für Sprache. Diese Interaktion kann sowohl mittels einer einzigen Sprache stattfinden als auch als Austausch zwischen Sprechern verschiedener Sprachen: Aus dieser Perspektive kann Interaktion unter verschiedenen Gesichtspunkten behandelt werden. Das 24. LIPP-Symposium „Sprachen im Kontakt: gestern – heute – morgen“ betrachtet die Auswirkungen menschlicher Interaktion auf allen Ebenen der Sprache und möchte bewusst zwischen traditionellen und neueren Methoden zur Sprachkontaktforschung vermitteln. Daher sind Beiträge aus formaler und funktionaler sowie aus diachroner und synchroner Perspektive willkommen. Dadurch eröffnet sich ein weites Themenspektrum, das durch Beiträge aus verschiedenen Disziplinen abgedeckt werden soll, die sowohl neue Perspektiven auf Sprachkontakt eröffnen als auch von Bedeutung für die allgemeine Sprachtheorie sind.

Das Programm gliedert sich in drei thematische Bereiche, die wie folgt kurz umrissen werden:

1. SPRACHkONTAKT GESTERN

Dieser Bereich konzentriert sich auf Phänomene sprachlicher Interaktion in älteren Sprachstufen. Sehr willkommen sind hier Themen, die sich aus diachroner Perspektive mit Migration und ihrem Einfluss auf Sprachwandel beschäftigen. Besonders interessant sind zudem Faktoren, die zu Sprachkonvergenz oder Sprachwechsel führen. Welche sprachlichen und außersprachlichen Gegebenheiten sind ausschlaggebend für die Bildung neuer Sprachvarietäten? Welche sprachlichen Muster sind das Ergebnis historischen Sprachwandels?

2. SPRACHKONTAKT HEUTE

In diesem Bereich wird der Fokus auf gegenwärtige sprachliche Prozesse zwischen verschiedenen Sprechergemeinschaften gelegt. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf sprachlichen Prozessen in heutigen Varietäten und Sprachgemeinschaften. Sprachkontakt soll hier sowohl als Ergebnis ortsgebundener Interaktion zwischen Sprechern unterschiedlicher Sprachen als auch in ortsungebundener Ausprägung vor dem Hintergrund zunehmender Mobilität betrachtet werden. Wie beeinflusst diese zunehmende Mobilität die Ausprägung von Sprachkontakt heute? Wie wirkt sich die Globalisierung auf verschiedenen Ebenen der Sprache (Phonetik/Phonologie, Morphosyntax, Semantik, Pragmatik etc.) aus? Führt sie möglicherweise dazu, dass neue Forschungsmethoden herangezogen werden müssen? Nicht zuletzt ist es gerade aufgrund von sozialen Netzwerken (z.B. Twitter, Facebook), Chatdiensten (z.B. Whatsapp), Foren (z.B. Reddit) und Internetradio leichter denn je, trotz geographischer Distanz den Kontakt zur eigenen Sprachgemeinschaft zu halten. Muss man unter Berücksichtigung all dieser Faktoren Sprachkontakt neu definieren?

3. SPRACHKONTAKT MORGEN

Schließlich soll über Zukunftsperspektiven in der Sprachkontaktforschung diskutiert werden. Was können die neuesten (technischen) Erkenntnisse und methodologischen Ansätze zur Erforschung historischer und gegenwärtiger Sprachkontaktphänomene leisten, d.h. wie kann unser bisheriges Wissen für zukünftige Forschung sinnvoll genutzt werden? Inwieweit können wir Entwicklungen innerhalb einer Sprache vorhersagen, zum Beispiel im Rahmen der Soziolinguistik und unter dem Einfluss von Sprachpolitik? Welche Faktoren fördern die Verwendung einer lingua franca und welche stellen ein Hindernis für den möglichen Ausbau einer mehrsprachigen Kommunikation dar? Damit eng verbunden ist die Frage nach den Ursachen von Sprachverlust und Sprachentod. Sprachkontakt wird außerdem häufig mit einem Verlust sprachlicher Vielfalt in Verbindung gebracht: Betreffen diese Abbauprozesse nur kleine Minderheitensprachen oder sind davon auch größere Sprachgemeinschaften nicht ausgeschlossen?

Im Anschluss an die Vorträge ist für diesen dritten und abschließenden Bereich eine Diskussionsrunde geplant, in der diese Fragen im Mittelpunkt stehen.

Richtlinien zur Einreichung

Das Organisationsteam des 24. Symposiums der Graduiertenschule Sprache und Literatur München, Klasse für Sprache, lädt zur Einreichung von Beiträgen zu Sprachkontakt ein, die theoretische Annahmen mit empirischen Daten verbinden. Interessenten reichen bitte ein Abstract ein, das die folgenden Anforderungen erfüllt:

  • anonym
  • 300 Wörter (plus max. 1 Seite für Beispiele und Referenzen) als PDF und Word-Datei
  • auf Deutsch oder Englisch (Vorträge ebenfalls auf Deutsch oder Englisch möglich)
  • Ziel: 20-minütige Präsentation (mit anschließender 10-minütiger Diskussion)

Eine E-Publikation im JournaLIPP ist im Anschluss an die Tagung geplant.

Bitte geben Sie folgende Informationen in Ihrer E-Mail an:
  • Titel des Vortrags
  • Name und Dienstanschrift
  • E-Mail-Adresse

Die Teilnahme ist kostenlos.

Für Fragen erreichen Sie uns unter symposium2017@lipp.lmu.de & auf www.lic.gwi.uni-muenchen.de werden Sie fortlaufend über den aktuellsten Stand des Symposiums informiert.

Frist für die Annahme von Abstracts: CLOSED

Bekanntgabe der Annahme: 10. April 2017

Zu senden an: symposium2017@lipp.lmu.de (im Betreff: Titel des abstracts)

 

 Teilnahme ohne Vortrag

Es ist möglich, an der Konferenz ohne eigenen Vortrag teilzunehmen. Allerdings gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen. Eine Voranmeldung ist daher erwünscht (Mail an: symposium2017@lipp.lmu.de).

 

Keynote Sprecher (bestätigt):

Dr. Petar Kehayov, Universität Regensburg

Prof. Dr. Yaron Matras, The University of Manchester

Prof. Dr. Barbara Sonnenhauser, Universität Zürich

Prof. Dr. Harald Thun, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Schirmherren:

Prof. Dr. Thomas Krefeld

Prof. Dr. Claudia M. Riehl

Prof. Dr. Elena Skribnik

 

Organisationsteam:

Teresa Barberio
Elisabeth Huber
Sebastian Lasch
Veton Matoshi
Ann-Marie Moser
Katharina Nakonechna
Jenny Robins

 

Schlagworte:

Digital Humanities
Historische Linguistik
Kognitive Linguistik
Neue Kommunikationsmedien
Neurolinguistik
Soziolinguistik
Sprachenschwund, Sprachverlust und Sprachentod
Sprachkontakt
Sprachpolitik
Sprachtypologie
Varietätenlinguistik
Zwei- und Mehrsprachigkeit